Nordkurier, Mo. 22. Oktober 2012

 

Stichwahl in Ueckermünde

von Klaus Möller

 

 

 

Gerd Walther gewinnt Bürgermeister-Wahl

 

Nach der Stichwahl am Sonntag steht fest, wer die nächsten sieben Jahre Ueckermünde regiert. Gerd Walther (Die Linke) konnte sich mit 56,4 Prozent der gültigen Stimmen gegenüber Ernst Heidschmidt (43,6) Prozent durchsetzen.

 

 

 

Gerd Walther
Mit Spannung verfolgt Gerd Walther (r.) die Bekanntgabe der Wahlergebnisse.
Foto: Klaus Möller

 

Ueckermünde (km)

 

 

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Einem kleinen Krimi glich die Auszählung der Stimmzettel bei der Bürgermeisterwahl in Ueckermünde am Sonntag. Das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Kandidaten Gerd Walther (Die Linke) und Ernst Heidschmidt, parteilos, aber für die CDU antretend, spiegelte sich auch in der Anzahl der für den jeweiligen Kandidaten abgegeben Stimmzettel wider.

Im Bürgersaal im Rathaus beispielsweise waren die beiden Stapel der Stimmzettel gleich hoch. Und tatsächlich, Gerd Walther erhielt 155 Stimmen, sein Kontrahent 141. Wie sich die Auszählung der Stimmen weiter entwickelte, konnten Interessierte im Rathaus mitverfolgen. Mit einem Beamer wurden die aktuellen Ergebnisse an die Wand geworfen. Hier konnte Gerd Walther zusehends seinen Vorsprung ausbauen. In allen zehn Wahlbezirken hatte er die Nase vorn. Auch nach der Auszählung der Briefwahl konnte der Mann von den Linken seinen Vorsprung erweitern.

„Dann ist die Anspannung schrittweise der Freude gewichen"

Insgesamt 1834 Stimmen entfielen auf Gerd Walther. (56, 4 Prozent). Für Ernst Heidschmidt sprachen sich 1418 Wähler aus (43,6 Prozent). Wahlberechtigt waren gestern in Ueckermünde 8178 Einwohner. An die Wahlurne sind 3272 Leute (40 Prozent) getreten.

„Über den Wahlsieg freue ich mich unwahrscheinlich, denn das Ergebnis war nicht selbstverständlich. Ich bin meinen Wählern unheimlich dankbar für dieses Vertrauen“, sagt Gerd Walther auf seiner Party im Speicher. Dieses Vertrauen will er natürlich zurückgeben. Natürlich hat Gerd Walther mit großer Spannung auf die Auszählung gewartet. „Dann ist die Anspannung schrittweise der Freude gewichen“, berichtet Walther von seinen Gefühlen.

Für die Demokratie sei es wichtig, dass viele an die Urne treten

Ernst Heidschmidt bedankte sich am Sonntag bei seinen Wählern und bei denen, die ihn unterstützt haben. „So konnte ich den fünf Kitas und dem Tierpark noch etwas Gutes tun“, betont Ernst Heidschmidt. Wichtig war dem Liepgartener auch, dass möglichst viele Wähler an die Urne treten. „Für eine Demokratie ist das ganz wichtig“, so Heidschmidt.

Der künftige Bürgermeister übernimmt am 1. März 2013 die Amtsgeschäfte im Ueckermünder Rathaus. Der „Schlossherr“ hat dieses Amt für insgesamt sieben Jahre inne, wenn es keine unvorhergesehenen Ereignisse gibt. Bei der Bürgermeisterwahl gab es keine Mindestbeteiligung. Es gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen. Die Auszählung der Stimmzettel war öffentlich. So war in den Bürgersaal im Rathaus ein Interessierter gekommen. „Ich bin hier zu Besuch und mich interessiert diese spannende Wahl einfach“, sagte der Greifswalder.