Mir sind dieser Tage immer wieder einige Zeilen von Bertolt Brecht durch den Kopf gegangen. Ich will sie Ihnen nicht ersparen. Brecht schreibt in seinem Gedicht „An die Nachgeborenen“:


"Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Was sind das für Zeiten, wo 
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!"


Mahnt uns das? Mahnt uns das nicht, Schweigen über Untaten?

Reden wir doch einmal darüber, dass weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht sind. 60 Millionen weltweit! Reden wir darüber, dass jeden Tag auf der Erde 57 000 Menschen verhungern. Die Erde wäre reich genug, um alle ernähren zu können. Reden wir darüber, dass durch schlechte Wasserversorgung, auch durch Privatisierungen, jedes Jahr 100 000 Menschen sterben.

Fluchtursachen muss man bekämpfen und nicht die Flüchtenden.                 

aus der Rede von Wolfgang Gehrcke im Deutschen Bundestag             

am 9. September 2015

 

 

 

 

Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte



Quelle: UNO-Flüchtlingshilfe



Sinnvoll und notwendig wäre es, sich dafür einzusetzen, "dass die Fluchtursachen bekämpft werden und nicht die Flüchtlinge. Dazu ist ein radikaler Kurswechsel in der Außen-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik notwendig.    

Es ist doch absurd, dass beispielsweise 59 Mio. Euro für den wirkungslosen Einsatz  der Patriot-Raketen an der türkisch-syrischen Grenze ausgegeben werden, bei der Entwicklungshilfe für Krisenregionen aber um jeden Cent gefeilscht wird. Es ist nicht hinnehmbar, dass hunderte Mrd. Euro für die Bankenrettung ausgegeben wurden, aber nur eine Mrd. Euro für akute Probleme der Flüchtlingshilfe bereitgestellt wird. ..."


Peter Ritter, Innenpolit. Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Landtag M-V